Über mich
* 8. Dezember 1999 in Leipzig
Aufgewachsen bin ich als Sohn eines Fahrradhändlers im beschaulichen Zuckelhausen, einem Stadtteil Leipzigs, der knapp ein Jahr vor meiner Geburt gemeinsam mit dem benachbarten Holzhausen nach Leipzig eingemeindet wurde. Die beschaulichen Straßen mit den alten, oft schlimm verfallenen Gutshäusern und die zahlreichen Schleichwege abseits des städtischen Trubels, den ich erst später kennenlernte, sind schöne Erinnerungen. In dieser Zeit drohte Unheil in dieser dorf-städtischen Idylle – der alte Dachreiter der Dorfkirche Zuckelhausens, die auf einem kleinen Hügel oberhalb des Dorfteiches thront, drohte einzustürzen. Er musste durch einen neuen, hölzernen ersetzt werden – der Pfarrer Uwe Kind erzählte mir vieles über das Bauwerk und legte somit auch einen Grundstein für mein Interesse an alten Bauwerken. Im Kindergarten setzte ich die Informationen sogleich in Gebäude aus Bauklötzen um und initiierte das „Kirchen-Projekt“, so steht es in einem Fotoalbum aus dem Kindergarten. Was ich da genau fabrizierte bleibt leider unklar. Fest steht, dass ich meine Kindergartengruppe dazu bewegte, die Kirche und ihr Umfeld näher kennenzulernen und einen Ausflug dorthin zu unternehmen.
Später zogen wir in die Leipziger Südvorstadt, in der Teile meiner Familie mit kleineren Unterbrechungen seit 1946 lebte. Die Wohnung lag genau über dem Café Grundmann, einem der schönsten Kaffeehäuser der Stadt. Ein glücklicher Umstand war, dass der Flur des Hauses mit der Küche des Cafés verbunden war – so bekam ich von Zeit zu Zeit ein paar frisch gebackene Lerchen zum naschen! Der Geschmack dieser Leipziger Spezialität hat mich seit dieser Zeit nie wieder losgelassen.
Wenn wir mit dem Auto durch die Stadt fuhren, dann wurde ich von meiner Mutter oder meinem Stiefvater gefragt, welche Straße wir nun befahren und welche wir als nächste kreuzen würden. Dieses „Straßennamenraten“ wurde später sehr hilfreich. Ich hörte Kassetten wie „Leipzig im Ohr“, oder „Dresden im Ohr“ und saugte alles auf was mit meiner Umgebung zu tun hatte. Ich wollte sie verstehen und wissen wo ich lebe. Schnell erkannte ich, dass diese Stadt und ihre Geschichte wahrlich besonders sind.
2018 entschied ich mich das Hobby zum Beruf zu machen und ich begann im Oktober einen Zertifikatskurs um offiziell Stadtführer zu werden. Meine Freunde unterstützen mich dabei sehr! Ein halbes Jahr lang besuchte ich nach der Schule und teils am Wochenende die Theorie- und Praxisstunden des Lehrgangs. Er endete im Frühjahr 2019 mit drei Prüfungen. Seit April 2019 darf ich mich also „zertifizierter Gästeführer“ nennen und führte seit dem viele Menschen durch meine Heimatstadt.
Seit 2021 studiere ich Geschichtswissenschaft an der Universität Leipzig und war von 2021–2023 Mitglied im Leipziger Jugendparlament. Seit Februar 2025 bin ich Mitglied im Leipziger Stadtrat und Teil der SPD-Fraktion.
Diese Stadt bietet so viel: Vom Flair der Flüsse und Kanäle, den Messe- und Prachtbauten der Leipziger Innenstadt, dem artenreichen Auwald mitten in der Stadt oder den Schauplätzen aktueller oder historischer Ereignisse, wie der Nikolaikirche, die Leipzig 1989/90 zur „Heldenstadt“ werden ließen. Am Ende beleben die Menschen diese Stadt – lernen Sie Leipzig mit mir kennen!
Man muss Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781) recht geben.
Er schrieb: „Ich komme nach Leipzig, an einen Ort, wo man die ganze Welt im kleinen sehen kann.“